Neurale Korrelate physiologischer Hyperreaktivität auf Stress bei essenzieller Hypertonie – eine fMRI-Studie
„Psychoneurobiological mechanisms in essential hypertension and coronary heart disease (CHD)“ (Projekt 2: Bildgebungsstudie)
Projektleitung: Petra Wirtz
Projektlaufzeit: 2011 – 2017
Projektförderung: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (PP00P1-128565/1 an PW)
Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Belastungen (z.B. bei der Arbeit) über verschiedene Mechanismen zur Entstehung und zum Fortschreiten von Herzkreislauferkrankungen und dem zugrunde liegenden Prozess der Arteriosklerose beitragen können. Wir haben in früheren Studien gefunden, dass Belastung zu erhöhter Freisetzung von Stresshormonen, zu erhöhter Blutgerinnung, zu erhöhten Blutfettwerten und zu veränderter Entzündungsreaktivität führen kann. Dies scheint bei Bluthochdruckpatienten stärker der Fall zu sein als bei Personen mit normalem Blutdruck. Verschiedene Bildgebungsstudien an Personen mit normalem Blutdruck konnten zeigen, dass bestimmte Hirnareale bei manchen physiologischen Belastungsantworten stärker aktiviert sind. Die Hirnaktivität vor und nach Belastung wurde jedoch bei Bluthochdruck noch nie untersucht.
In dieser Studie untersuchen wir mittels eines bildgebenden Verfahrens (funktionelle Magnetresonanztomographie, fMRI) am Inselspital Bern, ob Personen mit Bluthochdruck sich in ihrer Hirnaktivität in Reaktion auf eine Belastungssituation unterscheiden von Personen mit normalem Blutdruck. Ausserdem möchten wir überprüfen, ob eine erhöhte physiologische Reaktivität (erfasst über Stresshormone, Blutfette, Blutgerinnung und Entzündungsaktivität vor und nach Belastung) bei Personen mit Bluthochdruck im Zusammenhang steht mit einer verstärkten Aktivität bestimmter Hirnareale.
Die Ergebnisse sollen dazu dienen, wichtige neue Erkenntnisse für die Entwicklung interdisziplinärer Präventions- und Interventionsstrategien bei Bluthochdruck zu liefern.