Arbeit und Gesundheit - Mechanismen: Glucocorticoid-Sensitivität proinflammatorischer Zytokinfreisetzung bei stressbelasteten Angestellten eines süddeutschen Flugzeugbauunternehmens mit erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen
Projektlaufzeit: 2000 – 2002
Projektförderung: Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ), European Aeronautic Defense and Space Company (EADS)/Airbus Group SE
In dieser Studie wurde die Regulation der Zytokinfreisetzung von Monozyten bei 330 Industriearbeitern untersucht. Aus diesem Kollektiv wurden Personen mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko identifiziert. Neben klassischen Risikofaktoren wie Erschöpfung, Geschlecht und Rauchen wurden auch neuere Risikofaktoren wie vitale Erschöpfung und erhöhter basaler inflammatorischer Status untersucht.
Der Hintergrund zur Untersuchung der Regulation proinflammatorischer Zytokinfreisetzung bei Personen mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko ist folgender: Eine bestimmte Untergruppe von Immunzellen, die Monozyten, spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Arteriosklerose, dem zugrunde liegenden Prozess kardiovaskulärer Erkrankung. Diese Zellen schütten entzündliche Botenstoffe aus, inflammatorische Zytokine, die die Entzündungsaktivität in arteriosklerotischen Läsionen weiter voran treiben. Erhöhte Spiegel inflammatorischer Zytokine wie Tumornekrose-Faktor (TNF)-alpha oder Interleukin-6 sind prospektiv mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko und Herzinfarkt assoziiert. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die Zytokinfreisetzung durch Monozyten zu einem erhöhtem kardiovaskulären Risiko beitragen könnte.
Die Regulation der Zytokinfreisetzung durch Monozyten erfolgt sowohl durch stimulierende als auch hemmende Einwirkung. Als potentes Stimulanz für die Freisetzung von Zytokinen durch Monozyten wurde Lipopolysaccharid (LPS) verwendet, wohingegen Glukocorticoide (=Stresshormone) zur Herunterregulierung stimulierter Zytokinfreisetzung durch Monozyten eingesetzt wurden.
Publikationen:
Wirtz, P.H., von Känel, R., Kunz-Ebrecht, S., Ehlert, U., Fischer, J.E (2004). Enhanced glucocorticoid sensitivity of cytokine release from monocytes stimulated with lipopolysaccharide in healthy male smokers. Brain Behav Immun 18(6):536-43. [Link]
Wirtz, P.H., von Känel, R., Frey, K., Rohleder, N., Fischer, J.E. (2004). Monocyte proinflammatory cytokine release is higher and glucocorticoid sensitivity is lower in middle-aged men than in women independent from cardiovascular risk factors. Heart 90(8):853-858. [Link]
Wirtz, P.H., von Känel, R., Frey, K., Ehlert, U., Fischer, J.E. (2004). Glucocorticoid sensitivity of circulating monocytes in essential hypertension. Am J Hypertens 17:489-494. [Link]
Wirtz, P.H., von Känel, R., Kunz-Ebrecht, S., Ehlert, U., Fischer, J.E. (2004). Reduced glucocorticoid sensitivity of monocyte interleukine-6 production in male industrial employees with high basal levels of tumor necrosis factor-alpha independent from other cardiovascular risk factors. Life Sci 75:1-10. [Link]
Wirtz, P.H., von Känel, R., Schnorpfeil, P., Ehlert, U., Frey, K., Fischer, J.E. (2003). Reduced glucocorticoid sensitivity of monocyte interleukine-6 production in male industrial employees who are vitally exhausted. Psychosom Med 65(4):672-8. [Link]
Wirtz, P.H. (2002). Smoking, vital exhaustion and glucocorticoid sensitivity of pro-inflammatory cytokine release. Cross-sectional studies in apparently healthy male employees of the manufacturing industry. Göttingen: Cuvillier Verlag. [Link]